Bericht zur Generalversammlung 2018
Auszug aus dem Zeitungsartikel vom Allgäuer Anzeigeblatt
Verfasserin Sabrina Zeller
Generalversammlung 2018
Oberstdorfer Rechtler investieren in neue Maschinenhalle und stocken in der Kulturlandschaftspflege auf. Weitere kostenintensive Projekte prägen das Geschäftsjahr 2017
Oberstdorf
Mit dem Bau der neuen Maschinenhalle im Ried haben sich die Rechtler Oberstdorf ein Funktionsgebäude erschaffen, welches Forst sowie Weide- und Alpbetrieb auf optimale Weise zusammenführe. Vorsitzender Richard Math erläuterte bei der Generalversammlung im Oytalhaus, dass der Bau dem wachsenden Platzbedarf für Maschinen und Gerätschaften gerecht werde. Das zukunftsorientierte Gebäude verspreche in seinem Mehrzweckgedanken die Durchführung von Forstaufgaben und -lagerung, von witterungsabhängigen Arbeiten und erlaube nun auch die notwendige Instandhaltung von Maschinen und Kleingeräten.
Auch im Bereich der Kulturlandschaftspflege nehmen die Rechtler Geld in die Hand. So seien die umfangreichen Schwend- und Weideerhaltungsarbeiten auf der Alpe Söller besonders erwähnenswert. Flächengreifend wurden in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband Großteile der Alpe geschwendet, was auf Seiten der Regierung von Schwaben und dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern auf großes Lob gestoßen sei. Darüber hinaus wurde auf der Alpe Söller in eine neue Sennküche im Wert von 110.000 Euro investiert. Der Senn, Max Boxler sowie Georg Brutscher (Alpe Eschbach) wurden bei der Käseprämierung des AVA für ihren erzeugten Bergkäse mit Goldmedaillen prämiert.
Einen breiten Raum im Rechtlerjahr nahm auch die Neuverpachtung der Eigenjagdreviere Oytal Nord und Süd ein. Für das für Oberstdorf wichtige Sanierungsgebiet am Schattenberg haben sich die Rechtler für ein neues, verantwortungsvolles Konzept – mit einem an den natürlichen Lebensraum angepassten Schalenwildbestand – entschieden.
Klaus Dinser vom AELF hat aus forstwirtschaftlicher Sicht hierzu interessante Ausführungen gemacht und das Vorgehen der Rechtler unterstützt.
Erhalt der Alpen und neue Pächter
Für den Unterhalt aller Rechtleralpen entrichteten die Oberstdorfer eine Gesamtsumme von 165.000 Euro. Math hob hervor, dass die neue notwendige Wasserversorgung mit Reservebehälter für die Alpe Dietersbach als beispielhaft gelte, bei einer Investitionssumme von 26.000 Euro. Besonderen Dank entrichtete Math an Ruppert Zettler, der gemeinsam mit Frau Rosemarie die Alpe Traufberg 41 Alpsommer lang bewirtschaftete. Neuer Pächter ist Vinzenz Finkel. Auch der Berggasthof Gerstruben wurde nach André Dodier mit neuen Pächtern besetzt – Thomas Knestel und Judith Hindelang. In den geschichtsträchtigen Gasthof wurde mit 60.000 Euro ebenfalls investiert.
Gute Zusammenarbeit und Aussichten 2018
Auch Bürgermeister Laurent Mies richtete das Wort an die Versammlung. Er lobte die gute Zusammenarbeit mit den Rechtlern, welche auch aus regelmäßig stattfindenden Treffen resultiere. Gemeinde und Rechtler seien stets bemüht, bei wichtigen Projekten gute Ergebnisse zu erarbeiten.
Nach Worten des Vorsitzenden werde das Jahr 2018 neben Routineaufgaben von Aufräumarbeiten geprägt sein – aufgrund des Sturms „Burglind“, vom Wegeunterhalt wegen der gesetzlichen Verkehrssicherungspflicht sowie vom anhaltenden Eschensterben. Der Alpsommer könnte bereits früher beginnen, um der Überalterung der Weiden entgegenzuwirken. Außerdem wird das Alpvieh heuer erstmals entwurmt, um den Parasitenbefall einzudämmen. Im Bereich der Oytalbrücke wird eine Fertigstellung der Sanierungsarbeiten für 2018 angestrebt. Auch die nordische Ski-WM wird die Rechtler im kommenden Jahr noch beschäftigen, da 90% der Austragungsfläche auf Rechtlergrund stattfindet. Abschließend bedankte sich Richard Math bei seinen Vorstandskollegen Herbert Gambeck und David Huber, beim Ausschuss sowie bei Geschäftsführer Florian Zeller für die gute Zusammenarbeit.