Aufgelassene Alpen
Im Besitz der ehemaligen Rechtler Oberstdorf befinden sich außerdem noch eine ganze Reihe alter Alpen, die heute nicht mehr genutzt werden. Einige davon haben wir hier aufgeführt.
Im Besitz der ehemaligen Rechtler Oberstdorf befinden sich außerdem noch eine ganze Reihe alter Alpen, die heute nicht mehr genutzt werden. Einige davon haben wir hier aufgeführt.
Sie lag auf der östlichen Seite des Himmelschrofens.
Aktuelle Daten: schon länger nicht mehr beschlagen
Lage: auf der Ostseite des Himmelschrofenzuges, Weidegründe bestehen im wesentlichen aus drei von Süden nach Norden aufeinanderfolgenden, stets kleiner werdenden Mulden
Geschichte (schriftlicher Nachweis): 1451 „die alb genant Rigmansgrund“. Die nördlichste ist das Gündle, es folgt der Mittelgund, in dem ehemals eine Hütte stand (Zone 32,N:5245870-O:597059/1563 hm ), die vor 1950 abbrannte ( Vordere Ringersgund Alp). Der südliche Kessel heißt der Gund schlechthin, hier stand früher ebenfalls eine Hütte (Zone 32,N:5245354-O:597304/1581 hm,hintere Ringersgund Alp) von der Reste noch erkennbar sind, insbesondere eine hölzerne Zisterne, die das hier so knappe Wasser sammelte.
Alpname: Name Ringatsgund für Gund des Ringhart oder Berg mit geringer Atz ( =Weide)
Quellen: Thaddäus Steiner -Die Flurnamen Bayerns,Heft 6, Thaddäus Steiner-Allgäuer Alpnamen, Martin Stankowski-Bauen am Berg, die Alpen des Landkreises Oberallgäu
Weitere Informationen:
Ringersgundalpe (Online-Führer/extern)
Sie lag bzw. liegt unterhalb des Riefenköpfles im Oytal.
Aktuelle Daten: seit 1892 oder 1894 als Alpe nicht mehr beschlagen.
Lage: in der Nordseite des Riefenkopfes, mit Ansätzen zur Muldenform.
Geschichte (schriftlicher Nachweis): 1701 „Hauß und Gueth auf dem Kienberg sambt der Viehwaidt im Gündtle“, auch im Gündle oder Kienbergs Gündle genannt, noch früher Birkatsgündle. Es diente als Viehweide für den Besitzer der Kienbergs, später wurde dort eine Alpe eingerichtet, deren Besitzer Aloys Plattner (seit 1832) hieß. Eine Hütte (Zone 32, N:5248695-O:599231/ 1266 hm) steht dort noch immer. Das Hintere Gündle liegt ein Stück weiter östlich und diente als Weideplatz.
Alpname: Name von cumbitta für eine Hohlform, für die der Begriff Kar gilt, oder eine Geländeform, die einem Kar ähnelt.
Quellen: Thaddäus Steiner-Die Flurnamen Bayerns,Heft 6, Thaddäus Steiner-Allgäuer Alpnamen, Martin Stankowski-Bauen am Berg, die Alpen des Landkreises Oberallgäu
Weitere Informationen:
Blattners Güntle (Online-Führer/extern)
Sie lag oberhalb Gerstruben unterhalb des Hahnenköpfles.
Aktuelle Daten: von der Lugenalpe mitbewirtschaftet
Lage: über eine Steilstufe nördlich von Gerstruben erreichbare große Mulde zwischen Älpelekopf-Riefenkopf-Hahnenköpfle und Wannenkopf
Geschichte (schriftlicher Nachweis): 1798 Gemeindeordnung von Gerstruben: „das sogenannte älbele, das gemeinsam beschlagen würd“, Anfang des 19.Jahrhunderts entschlossen sich die Gerstruber, ihre nach steuerbaren Weideanteilen benannten Viehweiden und Gemeinschaftsbesitzungen zu verteilen. Das Älpele wurde den Anwesensbesitzern Ignaz Schraudolf (Hausnr.2, 2/3 Anteil) und Viktorin Wolf (Hausnr.5, 1/3 Anteil) zugeteilt. Das Bild der Hütte stammt vom Anfang des 20.Jahrhunderts (Zone 32, N:5247824-O:599729/ 1517 hm) und ist schon lange verfallen, 2015 wurde ganz in der Nähe eine neue Hütte erstellt.
Alpname: kleine Alpe der Gerstruber, Name Gerst für Gerste und rube für Murbruch, Murgang, Murkegel
Quellen: Thaddäus Steiner -Die Flurnamen Bayerns, Heft 6, Berktold, Huber, Kappeler-Gerstruben.
Weitere Informationen:
Gerstruber Älpele (Online-Führer/extern)
Sie lag oberhalb der Giebelmähder am Kegelkopf.
Aktuelle Daten: seit 1902 nicht mehr beschlagen.
Lage: Alpe im Bereich des Giebelberg im oberen Teil der Kegelkopf Südflanke.
Geschichte (schriftlicher Nachweis): 1559 „die alb ufm Gübelberg, Alpe war sehr klein und auch sehr gefährlich, Auftrieb über den Giebler Aufzug mit einer sehr schwierigen Passage. Im 19.Jahrhundert war sie mit einem Teil des Gerstruber Gündles zusammengefaßt. Noch heute sind Reste von der Hütte (Zone 32,N:5245294-O:599299, 1578 hm), mit der wasserspendenden Quelle dahinter, gut zu erkennen.
Alpname: Name soll die Zugehörigkeit des hochgelegenen Geländes zum darunterliegenden Giebel ausdrücken, Giebel von gibilla für Kopf, Schädeldach.
Quellen: Thaddäus Steiner -Die Flurnamen Bayerns, Heft 6, Thaddäus Steiner -Allgäuer Alpnamen, Martin Stankowski-Bauen am Berg, die Alpen des Landkreises Oberallgäu
Weitere Informationen:
Giebel Alpe (Online-Führer/extern)
Sie lag unterhalb des Krummen Steines auf dem Grat, der zu Fürschießer hinaufführt.
Aktuelle Daten: seit 1924 nicht mehr beschlagen.
Lage: Alpe liegt in der Nordflanke des vom Fürschiesser nach Norden ausstreichenden Rücken „am krummen Stein“, greift aber auch auf die Westhänge über.
Geschichte (schriftlicher Nachweis): 1559 „Üren Alb“, Alpe gehört seit alters her zum Traufberg, ab 1924 nicht mehr beschlagen, wozu wohl auch der schwierige Zugang durch steilen Wald beigetragen haben wird. Ein Neubau 1847/48 der Sennhütte und 1851 des Stalls durch den örtlichen Zimmermeister Fidelius Huber. Die Hütte (Zone 32,N:5243767-O:599557/1552 hm) wurde zu einer Jagdhütte umgebaut. Weitere Alphütte zeigt die Alpenvereinskarte auf dem Grat (Zone 32,N:5243436-O:599542/1665 hm). Eine Hütte könnte ehemals auch am Alten Hof gestanden haben (Lägerflora).
Alpname: Name von Yrn (uren) für altes Flüssigkeitsmaß oder von Personenname Üre/Üro für Ulrich.
Quellen: Thaddäus Steiner-Die Flurnamen Bayerns, Heft 6, Thaddäus Steiner-Allgäuer Alpnamen, Martin Stankowski-Bauen am Berg, die Alpen des Landkreises Oberallgäu
Weitere Informationen:
Hieren Alpe (Online-Führer/extern)
Sie lag in einem Kessel in der Ostflanke des Himmelschrofenzuges zwischen Hinterem Wildengundkopf und Schmalhorn.
Aktuelle Daten: seit 1874 nicht mehr beschlagen.
Lage: Kessel in der Ostflanke des Himmelschrofenzuges zwischen Hinterem Wildengundkopf und Schmalhorn.
Geschichte (schriftlicher Nachweis): 1749 „in dem Gumppen“, kleine Alpe, deren erstaunlich massiven Mauerreste (Zone 32,N:5243318-O:597664/1625 hm) noch deutlich zu sehen sind. Daß man sich die Mühe machte, hier mit wenig Weide und wo kein Holz zur Verfügung stand und der Wegebau einen ungeheuren Aufwand verursachte, eine Alpe anzulegen, lag wohl an den äußerst beengten Lebensverhältnisse der Spielmannsau.
Alpname: Name Gumpen aus dem Lechtal mitgebracht und vertritt das Allgäuer Wort Gund für Hohlform, Kar.
Quellen: Thaddäus Steiner -Die Flurnamen Bayerns, Heft 6, Thaddäus Steiner-Allgäuer Alpnamen, Martin Stankowski-Bauen am Berg, die Alpen des Landkreises Oberallgäu
Weitere Informationen:
Gumpen Alpe (Online-Führer/extern)